Als 2010 der rechtsnationale und völkische Fidesz mit einer Zweidrittelmehrheit die Regierung stellte und zudem die neofaschistische Jobbik („Bewegung für ein besseres Ungarn“) mit 17 Prozent als drittstärkste Kraft ins Parlament einzog, schauten viele Menschen in Europa entsetzt nach Mittelosteuropa. Immer wieder erscheinen Berichte über den autoritären Regierungsstil des Fidesz und die antisemitische und antiziganistische Hetze von Jobbik. Mit einer Doppelstrategie gelingt es der ungarischen Regierung jedoch immer wieder die politischen Eliten in Europa zu besänftigen und gleichzeitig nach Innen einen völkischen Nationalismus zu etablieren, in dessen Fahrwasser auch Jobbik seine Position festigen kann.